17 Oktober 2008

Roman dit: Fußball spielen und Schilder an der Duschtür

Hallo Deutschland,

die erste Klausur ist geschrieben, das erste schwere Assignment eingereicht, und auch sonst geht alles weiter seinen gewohnten Gang. Heute morgen konnte ich mich einmal mehr aufregen, weil man bei gefühlten 10 Grad Außentemperatur in den Uniräumen uns noch munter die Klimaanlage um die Ohren blies, aber nachdem ich heute morgen doch ziemlich gefroren hatte konnte ich mich eben bei einem gepflegten Fußballmatch in der Halle wieder aufwärmen.

Gestern habe ich mir endlich eine Winterjacke gekauft, wobei die Auswahl hier in Kanada, wie man sich denken kann, riesig ist, so dass ich innerhalb einer Preisspanne von 100 bis 600 Dollar alles gesehen habe. Da es nur für zwei Monate ist, habe ich mich dann aber doch nicht für die Luxusvariante "Fabriqué au Québec" entschieden.

Schön ist auch, dass ich auch so langsam mit dem Französischen immer besser klarkomme. Bei der Beratung im Geschäft hatte ich das Gefühl, dass das Mädel bei meinen Fragen wirklich nicht gemerkt hat, dass ich nicht Muttersprachler bin. Erst als ich gezwungenermaßen zugegeben habe, dass es mein erster harter Winter hier ist, war sie überrascht, dass ich aus Europa komme.

Eine schöne Anekdote gibt es auch vom Gang zu berichten.
Wir haben in den letzten Wochen mehrfach beobachtet, dass ein ausländischer Mitbewohner gerne mal in die Dusche geht, um dort seine Notdurft zu verrichten. Oder mit anderen Worten - leider tatsächlich wahr - ein etwas älterer Mann vom Gang pinkelt ab und an gerne in die Dusche.
Am Anfang waren wir noch etwas skeptisch, ob die Geschichte denn wirklich stimmt, aber nachdem drei oder vier unabhängig voneinander davon berichteten, sahen wir Jungs uns gezwungen einzuschreiten und haben Schilder an der Duschtür befestigt. Zuerst nur auf Englisch:
"Please don't pee in the shower!"
Inzwischen haben wir darunter aber auch eine Anweisung auf Französisch und eine in einer afrikanischen Sprache notiert, die Alex beim Google-Übersetzungsdienst gefunden hat:
"Hindi umihi sa shower!"
Wir hoffen, dass damit dem bunten Treiben ein Ende bereitet wird.

Jetzt geht es zum Schnitzel kochen in die Küche, später dann muss ich für morgen noch meinen Beitrag zu einer Gruppenarbeit fertig stellen, langweilig wird es nicht hier in Québec, und so muss es auch sein.

Liebe Grüße aus Kanada,

Roman

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