30 September 2008

RoTo dit: DANKE

Hallo DEUTSCHLAND, hallo Mannheim, hallo Koblenz, hallo Haan,
liebe Grüße aus Kanada.



Wir wollten die Gelegenheit nutzen, uns ganz herzlich bei euch zu bedanken. Elchig hat jetzt schon seinen 1000. Besucher begrüßen dürfen.
Das bedeutet, dass sich täglich 20 Leute (seit unserer Abreise) darüber informiert haben, wie es uns geht. Und dafür sind wir sehr dankbar. So schön es hier auch ist, tut es gut, zu wissen, dass es Leute zuhause gibt, die an einen denken.
In diesem Sinne, auf Wiedersehen, bis in 3 monaten,
Roman und Thomas

PS: Wenn wir die 2000 schaffen, dann tanzen wir im Elchkostüm auf dem Mont-Royal.

25 September 2008

Thomas dit: Botanischer Garten

Hallo Deutschland,
liebe Grüße aus Montréal. Nachdem Roman abgereist ist und seinen Kapuzenpulli vergessen hat, war die Wohnung erstmal leer. Momentan genieße ich das noch, da ich die Küche für mich allein habe und da ein bisschen zaubern kann und das ja sozusagen meine erste eigene Wohnung ist. Gestern war der Internetmann da und ich hab den Eindruck, dass das das Zeichen für die zwei Mädels war, dass jetzt menschenwürdige Umstände hier herrschen und daher kommen die zwei bald. Sie heißen Nesrine und Marianne, sind sehr nett und kommen aus Frankreich. Ich denke, dass wir uns ganz gut verstehen werden und ich somit endlich mal ein wenig Französisch reden werde, da außerhalb der Kurse zumeist englisch gesprochen wird, da mindestens einer dabei ist, der kein französisch spricht.



Gestern abend war ich mit ein paar Mädels im botanischen Garten. Hatten eine kostenlose Eintrittskarte, die ich natürlich unterwegs verloren habe. Naja, es war dennoch schön und der in Lampions gehüllte chinesische Garten muss als Höhepunkt bezeichnet werden.



Bilder gibt es wie immer frei Haus im Fotoalbum.

Diesmal gibt es aber eine ganz besondere Überraschung. Sozusagen ein Ode an Montréals inoffizielles Lieblings-Haustier, ebenfalls aufgenommen im botanischen Garten (szüsz).



Bis bald mal wieder,
der Montréaler

22 September 2008

Roman dit: Wieder gut in Québec City angekommen

Hallo Deutschland,

leider geht jedes Wiedersehen einmal zu Ende. Wir sind inzwischen gut wieder in Québec angekommen und haben nach intensiven Stunden in Montréal uns nun ein paar Stunden Schlaf verdient.

Ich möchte nur noch einmal auf die Fotos hinweisen, die online gestellt worden sind.

In Thomas' Album findet ihr jede Menge Schnappschüsse vom Wiedersehen in Montréal, und auch für die Naturfreunde da draußen habe ich ein kleines Schmankerl:

In meinem, in Romans Fotoalbum sind nun auch endlich ein paar Fotos vom Whale Watching am letzten Wochenende zu sehen.

Liebe Grüße aus dem kalten Québec,

Roman

21 September 2008

RoTo dit: Wiedersehen

Hallo Deutschland,

wir sind wieder vereint. Es ist 10:00 Uhr morgens und wir sitzen irgendwo in Montréal, genauer gesagt in Thomas` Wohnung nahe der Universität. Zu horrenden Preisen haben sich fünf Québecer bei ihm eingemietet, aber von vorne.

Wie schon angekündigt sollte das Wiedersehen nicht lange auf sich warten lassen. Am Freitag habe ich, Roman, mir mit vier Freunden ein Auto gemietet, um das Wochenende in Montréal zu verbringen. Da bei Thomas die Mitbewohnerinnen noch nicht eingezogen sind, konnten wir alle seine WG in Beschlag nehmen, um von dort Montréal zu erkunden bzw. leerzukaufen.

Am Freitag gingen wir abends essen und danach unter anderem mit Lisa und Sebastian ins Kino, so dass es zu einem großen Mannheimer-internationalen Wiedersehen kommen konnte. Kleiner Tipp: Wenn bei euch der Film "Burn after Reading" anläuft, geht rein und zählt die Schimpfworte (aber nicht bei 1000 aufhören). Nach einem Besuch in der Kneipe ging es per Taxi zurück nach Hause.

Samstag dann sollte das große Shoppen anstehen. Beflügelt von einem 1:0-Zwischenstand in München zogen Roman und die vier anderen erst einmal alleine los, um per SMS vom später nachkommenden Thomas vom erfreulichen Spielverlauf zwischen Bayern und Bremen auf dem Laufenden gehalten zu werden. Jetzt kannten unsere Ausgaben keine Grenzen mehr: Schuhe, Schals, Pullis, CDs, Hustenbonbons und Zimtschnecken, ein nicht enden wollender Kaufrausch verteilt auf sechs konsumwütige deutsche Studenten.

Abends dann ein sehr leckeres Essen in der "Usine de Spaghetti". Danach im Hafen kostenloses Mitlauschen bei Sigúr Ros (verbessere mich bitte, Sebastian, wenn die Band falsch geschrieben ist), einer isländischen Band, die dort ein Konzert spielte. Zum Ausklang dieses Tages gab es für jeden noch einen Biberschwanz, das ist ein dicker Pfannkuchen mit Belag nach Wahl zu... horrenden Preisen, wie eigentlich alles hier.

Mit leerem Portemonnaie, aber vollem Magen und glücklich schliefen wir dann ein.

Ein paar Stunden wird RoTo noch vereint sein, und es macht schon Spaß mal wieder gemeinsam an dieser Stelle zu posten. Die Québecer werden im Laufe des Tages wieder abreisen, ein nächstes Wiedersehen wird es aber sicher gehen.

Lieben Gruß nach Deutschland,
RoTo

PS: Fotos von diesem Wiedersehen findet ihr in Thomas Fotoalbum, vielen Dank an unsere Starfotografen Michi, Johannes, Susi und Maren.

16 September 2008

Thomas dit: Abschied und Wiedersehen

Thomas erlebt gerade ein Wechselbad der Gefühle. Wie die Aktie von Lehman ging es auch mit mir Freitag bergab. Nachdem ich vier Wochen liebevoll umsorgt wurde, war es nun vorbei mit ToAn und To blieb allein am Terminal B zurück.

Viel Zeit zum Trauern wird einem hier allerdings nicht gelassen und so musste ich
Samstag sehr früh aus den Federn, um mit HEChange nach Quebec City aufzubrechen.
Mit 2 Bussen waren wir 3 Stunden unterwegs um dann in Quebec City erst mal am Fastfood-Restaurant anzuhalten. Nach einigen kanadischen Kalorien ging es weiter zum Wasserfall von Montmorency. Nach den Niagara Fällen konnte mich dieser nicht vollends überzeugen, da er laut Reiseführer zwar höher, aber nicht so eindrucksvoll ist.

Von Quebec Trip

Dennoch genoßen wir den kleinen Spaziergang bis es dann wieder zum Hotel ging. Dort bezog ich ein SCHWEDEN-FRANKREICH-BRASILIEN-DEUTSCHLAND-Zimmer. Wir verstanden uns alle gut und Julien, der angehende französische Musiker, ist schon ein echter Freund geworden. Bald ging es aber wieder in die Stadt und ich hatte die Gelegenheit mit einer kleinen Gruppe Romans Wahlheimat auf Zeit zu besichtigen. Ich muss sagen: Du hast es sehr gut getroffen. Quebec hat französischen Flair und ist echt einen Besuch wert. Nach einer 4-stündigen Erkundungstour gab es für unser Grüppchen Pizza und Pasta und anschließend gute Livemusik in einem Jazzclub. Bald gings aber auch schon einvernehmlich Richtung Heiabett.

Von Quebec Trip

Sonntagmorgen: Duschen, kalt, Thomas wach! Es gibt Frühstück bei McDonalds (das gesamte Wochenende ist zwangsläufig von Fastfood geprägt). Dann geht es wieder in den Bus. Heute sollten wir 9 Stunden Bus fahren. Aber wir wurden reich entlohnt: Erstens durch 10minütiges RoTo-Sein und durch das Kennenlernen von Romans Kommilitonen (die im übrigen auch alle sehr nett sind) und zweitens durch Beluga, Finnwal und Co.. Die Tour war kalt, aber auf jeden Fall sehr beeindruckend (siehe neues Fotoalbum, mit großem Lisa/Sebastian-Daumenkino-Spezial)!

Von Quebec Trip

Heute, Montag, sitze ich am Laptop, während in Mannheim und Koblenz alles ruht. Der Tag war streßig und die ganzen Gruppenarbeiten, Lektüren und Spiele machen einen echt fertig.

Deswegen wie gesagt: TIEF (Abflug) - HOCH (Wiedersehen) - TIEF (STREß), aber zuversichtlich, dass die Suppe nicht so heiß gegessen, wie gekocht wird.

In diesem Sinne,
liebe Grüße,
Thomas

15 September 2008

Roman dit: Wale, Bloc Party und ein Wiedersehen

Hallo Deutschland,

ich möchte an dieser Stelle mal wieder ein kleines Lebenszeichen da lassen und kann schon mal so viel verraten: für etwa 10 Minuten war heute RoTo wieder vereint, doch dazu später mehr!

Die letzte Woche war wieder reich an neuen Erfahrungen. So geht es in den Kursen so langsam zur Sache, übermorgen muss ich so zum Beispiel schon mein erstes Assignment abgeben.

Im einzigen englischsprachigen Kurs mussten wir am Mittwoch drei Stunden lang einem Dozenten zuhören, der ursprünglich aus Bangladesh kommt. Nicht nur, dass die Präsentation schlecht war, es war einfach sehr schwierig zu verstehen, was uns der gute Mann zu sagen hatte, denn sein Akzent war wirklich die Höhe... und mach das mal drei Stunden mit... auf diesem Niveau!

Für einen anderen Kurs musste ich mich anderthalb Stunden lang in eine Arbeitsgruppe von Erstsemestern setzen und deren Gruppenarbeit analysieren. Das war auch sehr spannend, zumal ich durch mein schweigsames Mitschreiben - glaube ich - bis zum Schluss erfolgreich den Schein erweckt habe, auch ein Québécois zu sein und demnach alles zu verstehen, was da so gebrabbelt wurde... Das war bei der teils genuschelten Jugendsprache durchaus etwas schwieriger, naja. In Marketing wiederum muss ich bald ein Referat über deutsches Bier halten; ich sage mal, da hätte es für mich auch schlimmer kommen können.

So viel zur Universität!

Sonst haben wir in der letzten Woche an einem Abend mal wieder ein Gericht hingezaubert, für das Johann Lafer lobende Worte gefunden hätte, ein perfekt gewürztes Thai-Curry-Chicken.
An einem anderen Abend oder lasst mich überlegen... nein später am Abend war eine große Disconacht mit Livebands in der Uni, die ich mir auch nicht habe entgehen lassen.

Freitag abend dann ging es auf ein Festival in Québec City, bei dem wir für 25 Dollar sieben (!) Bands unter einer Autobahnbrücke live sehen konnten, wobei vor allem der Hauptact Bloc Party unser Interesse geweckt hatte. Was ich vorher allerdings noch nicht wusste ist, dass der Sänger von Bloc Party aussieht wie Clarence Seedorf. Québec City haben sie auf alle Fälle gerockt!

Dieses Wochenende dann haben vier deutsche Freunde und ich uns ein Auto gemietet, um in Tadoussac Wale zu beobachten. Nachdem wir uns eine Woche lang mit Whale Attack-Videos auf Youtube auf den Sonntag vorbereitet hatten, mussten wir einsehen, dass die Viecher doch ganz friedlich sind.

Mit einem Schlauchboot ging es drei Stunden lang mitten auf den Sankt-Lorenz-Strom, bis auf geschätzte 5 bis 10 Meter trauten sich die Wale ans Boot, und wir bekamen jede Menge zu Gesicht... unglaubliche sechs Lagen T-Shirts-Pullis-Jacken-Schals hatte ich mir für die Fahrt angezogen, und keine einzige Lage war zu viel!

Erkältet bin ich trotzdem immer noch - nun schon seit zwei Wochen - und wer mich kennt weiß, dass ich weiterhin mit völligem Unverständnis darauf reagiere, wie man trotz sinkender Temperaturen weiterhin die Räume überall auf konstant 20 Grad mit ordentlich Gebläse klimatisieren kann, da kann man meiner Meinung nach auch nicht wieder gesund werden. Mit Klimaanlagen habe ich hier meinen Frieden noch nicht geschlossen.

Als wir nach dem dreistündigen Walausflug um 12 Uhr aus dem Zodiac etwas durchnässt wieder an Land gingen, kam uns auch bald schon die HEC-Ausflugsgruppe aus Montréal entgegen, so dass ich endlich mit Lisa und Sebastian mein Wiedersehen in Kanada feiern konnte, Marielle hatte ich ja bereits an den ersten Tagen in Montréal getroffen... und eben mit dir, Thomas! 10 Minuten lang war RoTo wieder vereint, 10 Minuten im leichten Nieselregen von Tadoussac, wo sich sonst nur ein paar Belugawale hin verirren, dann mussten wir uns gezwungenermaßen auch wieder verabschieden, das nächste längere Wiedersehen ist allerdings schon in Planung,
mehr dazu bald hier,

liebe Grüße in Kanada,

Roman

09 September 2008

Roman dit: Regen, Regeln, Rouge et Or

Hallo Deutschland,

auch ich möchte kurz ein Lebenszeichen von mir geben, auch wenn der Alltag auch bei mir so langsam Einzug hält. Meine Erkältung ist weiterhin hartnäckig und hat mir meine Stimme bis jetzt nicht wieder zurückgegeben, so dass ich an manchen der letzten Tage kaum mehr als ein Krächzen hervorbringen konnte.

Dennoch waren die letzten Tage auch bei mir ereignisreich; so habe ich nun alle meine vier Kurse besucht, wobei ich zugeben muss, dass mir dieses veränderte System, von dem Thomas bereits sprach, sehr entgegenkommt, da ich es in Mannheim ja nahezu gehasst habe, immer den gesamten Druck eines Semesters zu 100% bei einer Klausur von 1,5h zu spüren. Dass sich unsere Noten hier aus mehreren Hausarbeiten, meist zwei Klausuren, Referaten und teils Gruppenarbeit zusammensetzen kommt mir somit ebenfalls zu 100% entgegen.

Die Fächer gefallen mir auch sehr gut.
In einem französischen Fach über Marketing hat der Dozent so genuschelt, dass ich kaum etwas verstehen konnte, aber dort ist das Lehrbuch immerhin sehr gut, so dass ich alles Wichtige nachlesen kann.
In meinem Soziologiefach hat uns die Dozentin gebeten Notizen zu machen und dann den Overhead-Projektor ein- und das Licht ausgeschaltet, so dass wir zwei Stunden in kompletter Dunkelheit ausharren mussten. Über meinen Vorschlag vielleicht doch mal das Licht anzulassen war sie aber anschließend so begeistert, dass ich zumindest im zweiten Teil der Vorlesung noch kräftig mitschreiben und einige neue Vokabeln lernen konnte.

Am Sonntag waren wir ausländischen Studenten beim American Footballspiel der Universitätsmannschaft eingeladen und durften mit ansehen, wie 15000 begeisterte Zuschauer das Team von Laval beim Derby gegen die Universität Montréal anfeuerten. Alles in allem war es sehr amerikanisch mit Cheerleadern, Budweiser- und Hot Dog-Ständen. Das Spiel jedoch - so viel verstehe ich vom American Football - war schlecht, in der Offensive viel zu nervös geführt, kaum ein Pass wollte ankommen, und kurz vor der Halbzeit stand es noch 2:0, wobei keiner auf unserer deutsch-französischen Tribüne so recht verstand, woher diese zwei Punkte kamen, gab es doch keinen Touch Down und kein Field Goal oder dergleichen. Am Ende aber gewannen die Jungs aus Laval - les "Rouge et Or" - mit 17:6 und die Welt war in Ordnung...
Für ein Foto mit dem Footballmaskottchen durfte ich auch noch posieren, trotz Regen ein tolles Erlebnis.

Jetzt werde ich gleich noch zu einem gemütlichen DVD-Abend im Wohnheim aufbrechen, während der Großteil von euch schon in der ersten Tiefschlafphase sein dürfte.

Liebe Grüße aus Québec,

Roman

08 September 2008

Thomas dit: Lernen, Lümmeln, Loopings

Hallo Allemagne,
liebe Grüße aus Montréal von Anna und Thomas.
Uns geht es gut hier und wir haben uns in der neuen Wohnung schon sehr gut eingelebt. Die erste Kurswoche ist vorbei und nun heißt es Bücher kaufen (sehr, sehr teuer hier), lesen, Kurse vorbereiten.

Die Kurse gefallen mir alle gut. Ist alles sehr viel kleiner hier: Kleine Gruppen, kleine Räume! In Mannheim gab es eine große Klausur am Schluss. Hier gibt es viele kleine Bewertungen über das ganze Semester verteilt. Daran müssen wir Mannheimer uns erst noch gewöhnen, aber das klappt schon. Auch die Kurse in Französisch machen einem etwas Angst, da man zwar viel versteht, aber auch irgendwann selbst reden soll.

Nach einer Woche Uni haben wir dann am Samstag Küchenutensilien im Dollarama eingekauft (jedes Teil 1 €) und dann in einem Park ein Montréaler Mannheimer (oder Mannheimer Montréaler) Treffen veranstaltet. Dieses kleine gesellige Picknick wurde dann durch meinen ersten (!!!) Montréaler Regen unterbrochen. Auch unsere Kollegen von der McGill waren dabei und weil es so lustig war beschlossen wir diese Treffen zu einer festen Einrichtung werden zu lassen.

Am Sonntag dann waren wir wieder mit HEChange unterwegs. Zum Vorzugspreis konnte man mit den anderen Austauschschülern nach La Ronde, einem Freizeitpark auf der Insel im St. Lorenz reisen.
Von 12 bis 18 Uhr haben wir mutig jeden Looping, jede Attraktion mitgemacht und Anna hat sich beim zweiten Mal auf der "Vampire" sogar getraut die Augen aufzumachen. Es war wirklich ein Riesenspaß und so gingen wir mit einer Tüte Zuckerwatte unterm Arm glücklich nach Hause.
Jetzt beginnt die erste Kurswoche und der Alltag hält wohl so langsam Einzug.

Bis bald mal wieder
Thomas und Anna

PS: Alles Gute zum Geburtstag lieber Papa. beim 60. bin ich wieder dabei.
PPS: Neue HDR Bilder online.

04 September 2008

Roman dit: Erste Kurse

Hallo zusammen,

genau wie bei Thomas in Montréal beginnt auch bei mir nun der Unialltag, allerdings hatte ich feiertagsbedingt bis jetzt nur einen Kurs (zwei kommen noch heute abend und morgen früh). In diesem Kurs, der sich um International Management und Globalisierung dreht, haben wir sage und schreibe drei Dozenten, die sich mit dem Reden abwechseln; eine Kanadierin, eine Inderin und einen schick gekleideten Mann aus Bangladesh. Dies ist mein einziger Kurs auf Englisch, so dass mir meine Feuertaufe, einer französischen Vorlesung zu folgen, noch bevorsteht.

Allerdings war es auch schon sehr schwer der Inderin auf Englisch zu folgen, da diese wirklich so Englisch spricht, wie man es gemeinhin aus Filmen kennt, es ist wirklich kein Klischee!
Gut verstehen konnte man eigentlich nur die Kanadierin, zum Glück hat diese gestern auch die meiste Zeit gesprochen.

In diesem Kurs wurde uns auch direkt mal das erste Assignment für die nächsten zwei Wochen aufgedrängt. Zum Glück brauchen wir aber kein Buch zu kaufen, denn in allen anderen Fächern habe ich bis jetzt die Horrormeldungen gehört, dass Bücher 150 Dollar und mehr kosten, da habe ich in Management schon einmal 100 Euro gespart.
Das Programm für die nächsten drei Monate ist allerdings auch nicht ohne: zwei Klausuren, eine Gruppenarbeit, Klassendiskussionen, das Assignment und, und, und... ich bin jetzt erst einmal gespannt, wie meine erste französische Vorlesung heute Nachmittag ablaufen wird.

Was ist sonst noch so passiert?

Am Montag bin ich mit Patrick aus München von der Uni bis in die Altstadt und zurück gejoggt, was an sich nicht der Rede wert wäre, wenn sich die Strecke nicht insgesamt auf 10km zusammenaddieren würde. Danach gab es noch eine spontane Pokernacht mit allen möglichen Austauschstudenten, bei der ich mich mit einer defensiven Taktik sehr lange, fast zu lange am Tisch halten konnte, denn nach mehr als drei Stunden unterlief mir fast schon im Halbschlaf ein Leichtsinnsfehler, der mir den undankbaren vierten Platz einbrachte.

Am Dienstag habe ich endlich meine Studentenkarte bekommen und danach einmal probiert, was die in der Mensa hier gemeinhin unter einem Jägerschnitzel verstehen... Deutschland, ich komme bald wieder! Die überflüssigen Kalorien konnte ich zumindest danach im Fitnesscenter der Uni abtrainieren, für das ich mich auch gleich angemeldet habe.

Ja, und wer meine Abneigung Klimaanlagen gegenüber kennt, der wird verstehen, wie sehr ich mich eigentlich seit einem Monat über die völlig überklimatisierten Räume hier freue.
Zumindest hat mir das nun eine kleine Erkältung und eine krächzende Stimme eingebracht, weswegen ich wahrscheinlich am Wochenende leider nicht wie ursprünglich geplant mit nach Maine in die USA fahren werde, um dort zu campen. Ich ruhe mich jetzt noch ein wenig aus, gehe in die Einführungsveranstaltung des Marketingkurses und schaue dann, ob es mir nicht heute abend schon wieder ein wenig besser geht.

Beste Grüße aus Québec,

Roman

03 September 2008

Thomas dit: HEChange - ON SE MÉLANGE

Hallo Deutschland,
wir leben auch noch! Es ist viel passiert, aber mittlerweile sitzen Anna und Thomas in einer schönen, eigenen Wohnung.
Von Vorne angefangen:
Auf der beim letzten Blogeintrag angesprochenen Party gab es nur Superlative:
Sehr Chic, sehr teuer, sehr laut, sprich: Nix für uns ;)



Die folgenden Tage waren dann durch Wohnungssuche und HEChange-Aktivitäten vollkommen verplant:

Zunächst zur Wohnung: In Montréal eine schöne, saubere Wohnung mit netten Mitbewohnern zu finden gestaltet sich mehr als schwierig, aber als wir dann vorgestern auf dem Nachhauseweg eine unscheinbares Wohnungsangebot an einer Laterne fanden (Anna riss über die Hälfte der Telefonnummern ab...) und die Eigentümerin unserer vorrübergehenden Bleibe einige Tage früher als erwartet zurückkehrte, schien der Bann gebrochen.
Man telefonierte, besichtigte und mietete.
Jetzt sind wir Beinahe-Eigentümer einer riiiiesigen, wunderbar renovierten Altbau-Wohnung mit Holzboden, lichtdurchfluteten Räumen, Waschmaschine, Trockner, Riesen-Kühlschrank und und und... Einziges Problem:
keine Möbel. Das ist unser nächster Tagesordungspunkt.

Nun wollen wir euch ein wenig vom Welcoming Week-Programm berichten:
Dienstag, 26.8.: Essen beim Griechen mit Deutsch-Spanisch-Englisch-Französischer Gesprächsrunde und Kennenlernen der Buddys (hilfbereite Studenten, die einem bei unialltäglichen Problemen zur Seite stehen)
In diesem Restaurant-Viertel von Montréal kann man seinen im Supermarkt gekauften Alkohol mitbringen (aber natürlich nur in der obligatorischen braunen Papiertüte, da Bier etc. in der Öffentlichkeit verboten ist) - dennoch ist diese Flasche Muscadet teurer als im deutschen Restaurant.

Mittwoch, 27.8.: Pub Crawl - eine durch dasvoll klimatisierte Montréal verursachte Erkältung hielt Anna davon ab, auf diese Kneipentour mitzukommen. So bestand ihre einzige Aufgabe darin, einem laut eigenen Angaben "angeheiterten" Thomas gegen Mitternacht die Tür zu öffnen. Wie kam es dazu? Kostenloses Bier + fiese Saufspielchen (Verlierer mussten trinken... Gewinner auch :) --> nix für Gelegenheitstrinker wie unseren Thomas.

Donnerstag, 28.8.: Kollektiv verkatertes Barbecue mit Hot Dogs, Chips, Mais (selbergepellt) - kanadische Vollwertkost eben !!! :)
Danach ging's ab zum Olympiastadium der Stadt, wo uns ein fantastischer Ausblick vom höchsten schiefen Turm der Welt (wer denkt dich diese Rekorde aus?) bevorstand. Thomas ist immer noch der Meinung, dass er Roman beim Fußballspielen in Quebec City gesichtet hat...

Freitag, 29.8.: Welcoming Day an der HEC mit leckerem Lunch, flankiert von Bürokratie-Workshops vormittags und nachmittags --> Ergebnis: Thomas besitzt nun endlich einen Studentenausweis, Besonderheit: er lächelt nett :)
Die genialsten Aktivitäten sollten die Begrüßungswoche ausklingen lassen:

Samstag, 30.8.: WET WET WET ging es zu beim Speed Rafting im alten Hafen von Montréal wurden wir zunächst eingekleidet: Pulli, fakultativer quietschgelber Overall, Gummischuhe und Schwimmweste. Das schien uns ziemlich übertrieben für eine Fahrt auf dem St. Lorenz-Strom...... bis zur ersten Welle.
Was wir zunächst nicht wussten: Die Strömungen und Wellen tragen Namen wie Whirlpool, Rollercoaster, Brainwash etc. und machen diesem alle Ehre. Wer hier trocken geblieben ist, war nicht an Bord!
Kleiner Tipp: Saute Moutons bei YouTube eingeben!

Sonntag, 31.8.: Arbre-en-Arbre, von Baum zu Baum hangelten, kletterten, schaukelten und rutschten wir uns in schwindelerregende Höhen (über 15m). Hierbei hatte nicht nur der Dachdeckerenkel Thomas ordentlich Angst. Aber gemeinsam haben wir alle Hängebrücken gemeistert und waren nach 2 Stunden fast traurig wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Montag, 1.9., Labour Day (Tag der Arbeit): Dieser Feiertag veranlasste gefühlte Millionen Kanadier dazu den Parc Aquatique zu besuchen - wie wir. Dennoch hatte wir auf den zahlreichen Rutschen, die überwiegend mit Einzel- oder Zweimann-Riesen-Schwimmreifen zu bewältigen waren, einen Riesenspaß.
Außerdem Einzug in Wohnung und erste Nacht (wieder auf Isomatten)!
Ob nun Essengehen, Parkbesuch, Infotreff oder Barbecue: eines haben wir gelernt - WARTEN! Ein Beispiel: Vereinbarter Treffpunkt 10.00, alle Deutschen (übrigens viele aus Frankfurt, Koblenz und Mannheim) anwesend um 9.55, gegen halb 12 war dann auch der letzte Franzose eingetroffen... Kanadier haben's wohl auch nicht so mit der Pünktlichkeit ;)
Dennoch bleibt: Die Welcome Week war der Knüller und wir sind jetzt sicher: Montréal war die richtige Wahl.

Heute, Dienstag, 2.9.: Erste Kurse. Einer von Zwei fällt aus. Thomas findet, dass diese Quote so gehalten werden sollte. Der bisherige Professor, Albert (ja, wir sprechen ihn mit Vornamen an), ist sehr nett und weiß spannende Geschichten zu erzählen. Allerdings sind dreistündige Vorlesungen dennoch etwas gewöhnungsbedürftig. Vielleicht werde ich hier doch noch zum Kaffeetrinker!!!
Dann wollte ich mir eigentlich nur meine Metrokarte besorgen, auf die ich dann mein Monatsguthaben laden kann. Leider sind einige andere Studenten auf die gleiche Idee gekommen und so gestaltete sich dies etwas schwierig. Nach vier Stunden Warten (kein Scherz!) und liebevoller Essensversorgung durch Anna, stehe ich nun an der Tür zum Büro. Dann macht der Chef die Tür zu und sagt nett: "Bonsoir" - all das ohne vorherige Ankündigung. Es kommt zu Ausschreitungen und einige Wörter fallen, die man nicht direkt ins Deutsche übersetzen kann, ohne dass dieser Blog gemeldet wird *G*. Als die Security eintrifft, geht das Ganze noch weiter. Da ich mich am Rande des Geschehens mit dem Schlangenordner geeinigt habe gehe ich nun nach hause und versuche morgen nochmal mein Glück. An dieser Stelle: Ein Ode auf die deutsche Bürokratie.

Zuhause betrete ich eine, durch Anna komplett überholte, saubere Wohnung.
Froh darüber begeben wir uns ans Bloggen und können euch somit jetzt einen schönen Gruß aus dem abendlichen Montréal senden.

Bis bald,
Anna und Thomas

PS: Durch die Trennung von RoTo ergeben sich auch für Elchig einige schwerwiegende Folgen. Posts, wie auch Fotos gehen jetzt getrennte Wege (zumindest bis zur Wiedervereinigung [vlt. früher als ihr denkt]). In den Posttiteln seht ihr ab sofort immer aus wessen Tastatur der Beitrag stammt. Es gibt nun auch 2 seperate Fotoalben (siehe rechts). Thomas Album enthält weiterhin für alle Nostalgiker unter euch die Bilder von der Reise und zudem neue Fotos zu seinen und Annas Erlebnissen in Montréal. In Romans Album könnt ihr bestaunen, was in Quebec City so alles los ist.

PPS: Besonderen Gruß an alle Johanns, Bauchs und Wardas!!! Haben euch lieb.

01 September 2008

Roman dit: Erste Woche in Québec

Hallo zusammen,

die Welcome Week ist vorbei, und nach mehreren ereignisreichen Tagen finde ich endlich wieder die Zeit, den Blog zu aktualisieren und euch auf dem Laufenden zu halten.

Ich habe im Wohnheim nun endlich Internet auf dem Zimmer.
Am Samstag hatte ich die grandiose Idee, einfach mal den Informatikstudenten aus München, den ich in der ersten Woche kennen gelernt habe, mit meinem Notebook zu überfallen und ihn zu bitten, mir das Internet zu konfigurieren. 30 Minuten und unzählige Mausklicks später erschien die ersehnte Zeile "Verbindung hergestellt" auf meinem Bildschirm, und mittlerweile habe ich durch das erworbene Know-how bereits einige Deutsche mit einer Internetverbindung glücklich machen können. Einmal fiel in einem euphorisierten Moment sogar der Begriff "Internetpapst".

Die Welcome Week brachte Tag für Tag neue Überraschungen mit sich, und an der immer noch herrschenden Unordnung in meinem Zimmer kann ich sehen, dass ich in den letzten Tagen eigentlich immer von morgens bis abends unterwegs gewesen bin und jede Menge erlebt habe.

Am Mittwoch gab es die ersten Einführungsveranstaltungen, bei denen wir mit der Software und einigen Regeln der Université Laval vertraut gemacht wurden. Da die Techniker sich vorne ein unverständliches Französisch zusammenbrabbelten, fungierten unsere Buddys in der letzten Reihe als Simultandolmetscher, wenn mal wieder eine Powerpoint-Folie die andere jagte.
Abends gab es dann die erste feucht-fröhliche Begegnung dieses Semesters. Es fing an mit einem Welcome-Cocktail beim Dekan, bei dem uns die Kellnerinnen immer wieder Wein nachschenkten, während der Dekan betonte, wie stolz er sei, dass Céline Dion nun die Ehrendoktorwürde unserer Universität erhalten habe. Später dann gingen wir in eine Musikbar namens "La p'tite grenouille", in der live französische Musik gespielt wurde und in der das Bier nur einen Dollar kostete. Da man das Bier wie Wasser trinken konnte, folgte eine Runde auf die andere. Wir grölten Lieder mit, die wir nicht kannten, und am nächsten Morgen konnte ich erst einmal meine Kleider waschen, da sie stanken wie eine ganze Schnapsbrennerei.

Am Donnerstag kamen wir dann endlich das erste Mal in die Altstadt von Québec, wobei wir an einer Guided Tour teilnehmen durften, in der uns eine kanadische Führerin ausführlich die geschichtlichen Zusammenhänge erläuterte. Als sie dann jedoch anfing, uns wirklich jede einzelne Kanone am Wegesrand zu erklären, zog ich es vor mich gegen Ende mit einem Belgier über Fußball zu unterhalten und den Rundgang zu genießen.
Die Altstadt ist wunderschön; es gibt sowohl eine mit französischen Flair angehauchte Unterstadt als auch eine durch die älteste Befestigungsanlage Nordamerikas geschützte Oberstadt, die sich vor allem durch das Château Frontenac auszeichnet, in dem heute ein Hotel beheimatet ist. So viel Geschichtsstunde muss auch an dieser Stelle sein.

Am Freitag dann fuhren wir mittags zu einer Weinprobe auf ein Landgut. Wir durften verschiedene Cidresorten kosten und aus mehr als 20 Töpfchen Senf und Marmelade probieren, wobei ich so begeistert von dieser Gaumenfreude war, dass ich wie Alfred Biolek in seinen besten Zeiten mehrfach zu einem "Mmmmmmmm" ansetzte, was mir einige verstörte Blicke der Franzosen einbrachte. Um sich eine Marmelade zu kaufen, war die Auswahl an himmlischen Gelees allerdings zu groß und der Preis wie eigentlich bei allen Lebensmitteln hier zu hoch. Abends dann ging es in der Altstadt von Québec noch in die Disco.

Am Samstag gab es mittags Waffeln und eine internationale Fünf-Nationen-Monopolyrunde in der Wohnheimsküche, in der wir Deutschen den Sieg davontragen konnten. Abends kamen Ricarda und die Dortmunder Mädels zu Besuch, so dass wir im Pub mal wieder das ein oder andere Bier vernichteten.

Gestern am Sonntag ging es noch einmal mit unserem Buddy in die Altstadt von Québec, wo wir, wie man so schön sagt, einfach mal chillten und den Sonntagnachmittag genossen. Am Abend dann gab es ein kulinarisches Feuerwerk, weil wir uns gegen Nudeln mit Fertigsoße entschieden und eine Crevettenpfanne kochten, in der wir neben Zuckerschoten, Zucchini, Tomaten, Zwiebeln und Paprika auch eine Sahnesauce kreierten, die selbst einen Johann Lafer in seinem Restaurant in Stromberg zu einer spontanen Tanzeinlage animiert hätte. Es war schon famos, und mein ehemaliger Mitzivi meinte nur trocken: "Meine Mutter hätte Tränen in die Augen, wenn sie uns jetzt hier so sähe."

Da heute Feiertag ist, habe ich noch etwas Zeit und lasse die Ereignisse der Woche auf mich wirken. Morgen werde ich meinen Studentenausweis bekommen und mich im Sportzentrum anmelden, übermorgen dann beginnen die Kurse, wobei die erste Woche noch sehr entspannt sein dürfte. Ich hoffe es geht euch gut und schicke an dieser Stelle einmal mehr liebe Grüße aus Québec City,

Roman

PS: Wenn ihr mir einmal schreiben wollt, worüber ich mich natürlich immer sehr freuen würde, dann ist dies bis Dezember meine neue Adresse:

Monsieur Roman Goldner
2255, rue de l'Université E-5732
Pavillon Alphonse-Marie Parent
Québec QC G1V 0A7

Unser Weg


Montréal - Kingston - Toronto - Niagara Falls - Algonquin Nationalpark - Ottawa - Montréal

Elchsichtungen