03 Dezember 2008

Thomas dit: Zielgerade

Hallo Allemagne,
nach langer Funkstille meinerseits möchte ich mich nun mal wieder zu Wort melden.
Nach Boston ist hier eher der Alltag eingekehrt, sofern man in einer Stadt wie Montréal und zudem als Austauschstudent von Alltag sprechen kann. Wie sieht dieser hier aus? Unikurse, Lernen für Finals, Trading in unserem Börsenspiel (hab bisher eine Million verloren [man hat's ja]) und alle 2,3 Tage joggen gehen (momentan sehr glatt auf dem Mont-Royal), Einkaufen, Kochen, mit Deutschland telefonieren...
Für euch also alles weniger spannend.
Dennoch gab es ein paar Highlights.
Beginnen möchte ich mit der Gala. Très chic haben sich alle Austauschstudenten zu einem letzten Hallo in der Uni getroffen. Sektempfang, gutes Essen und feuchtfröhliche Party im Anschluss ließen das Semester schön ausklingen. Wir schauten Videos und Photos von der gemeinsamen Zeit, lauschten einigen Reden und gedachten der Tage in Montréal. Jedem war klar, dass es etwas besonderes war und dass man so etwas nur einmal erlebt. Da es aber noch nicht ganz vorbei ist, kullerten noch keine Tränen.

Genau vor einer Woche bekam ich dann Besuch aus Ashville von Bastian, einem sehr guten Freund aus Mannheim und Oberweseler Urgestein. In seinen Thanksgiving-Ferien wollte er das schöne Montréal besuchen. Natürlich darf mein treuer, langjähriger Chauffeur der Strecke Oberwesel - Mannheim bei mir einkehren. Am Mittwoch hole ich ihm am Flughafen ab. Leider hat sein Flug 1 Stunde Verspätung und dann muss Bastian noch eine lange Busfahrt und einen Metrokartenbesorgungsmarathon über sich ergehen lassen, weil es die 3-Tages-Karten in Montréal unsinnigerweise nur an einer Station gibt. Als wir endlich da sind hat Bastian sich dann eine Poutine verdient. Hierbei handelt es sich um eine kanadische "Spezialität", die wir in Deutschland der Einfachheit halber Pommes mit Jägersoße nennen. Außerdem hab ich zu Wucherpreisen 2 Flaschen Beck's erstanden und so fühlen wir zwei uns fast wie in Mannheim.
Am nächsten morgen gibt es ein Riesenfrühstück in L'Avenue und frisch gestärkt besteigen wir beide den Mont-Royal und stapfen durch den jungfräulichen Schnee. Jetzt habe ich Montréal in grün, orange und weiß gesehen - egal wie: einfach wunderschön.
Nach kurzer Stadtführung muss ich dann los zum Psychologiekurs und lasse Bastian allein. Wir verabreden uns zum Burgeressen im Hard Rock Café pour le soir und so ist auch dieser Tag bald vorbei.
Am Freitagmorgen schauen wir uns St. Joseph an, eine riesige Kirche in der Nähe meiner Wohnung. Das Lustige: Weil diese auf einem Berg liegt gibt es vier Rolltreppen, die einen nach oben tragen. Das der Weg ins Himmelsreich schon so technisisert ist...
Ich hab wieder einen Kurs und sehe Bastian erst gegen Abend wieder. Nach einem kurzen Abstecher nach Chinatown genießen wir noch den Abend im alten Hafen, der zur Weihnachtszeit sehr ruhig und wunderbar beleuchtet ist.
Um acht Uhr haben wir einige Leute zum Essen in der Usine de Spaghetti eingeladen. Sage und schreibe 8 Studenten der Uni Mannheim sitzen gemeinsam an einem Tisch in Montréal. Dieses Montréaler Mannheimer Meeting (MMM für alle Insider) macht sehr viel Freude und schmeckt dank des guten Hausweines und der Nudeln auch noch sehr gut.
Man verabschiedet sich. Aber ein Wiedersehen ist ja nicht mehr so lang hin.
Am nächsten Morgen heißt es leider wieder Abschied nehmen, da sowohl Bastian, als auch ich jetzt bisschen was schaffen müssen.
Der Countdown läuft (sehet rechts),
bis bald
Thomas

PS: für die Fotos ist diesmal hauptsächlich Bastian zuständig. Danke

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