17 Dezember 2008

Roman dit: Ein leises Servus im Schneegestöber

Hallo Deutschland,

die Zeit des Abschieds naht. Am Samstag abend gab es eine kleine, spontan organisierte Weihnachtswichtelfeier mit fast allen Austauschstudenten und vielen Kanadiern; am Sonntag hat der seit dem 11. Dezember klausurtechnisch arbeitslose Michi für uns Schweinebraten mit Knödeln zubereitet und für eine schöne Abwechslung beim Lernen gesorgt. Bilder dazu gibt es wie immer auf der rechten Seite - im "Fotoalbum Roman".

Alex ist über Boston bereits auf dem Weg nach Hause, Patrick verbringt seine letzten Tage in New York, und fast alle anderen netten Menschen, die ich hier kennen gelernt habe, sind in Aufbruchsstimmung, fahren Ski an ihren letzten Tagen, entspannen... ich kenne eigentlich nur einen, der noch nicht mit den Klausuren fertig ist, und das bin leider ich! Ich habe sogar noch zwei vor mir, eine heute abend und eine am Freitag morgen.

Dass ich in der allgemeinen Heiterkeit und Aufbruchsstimmung Probleme habe noch die Motivation fürs Lernen zu finden, versteht sich von selbst. Trotzdem bin ich zum Glück wohl gut genug vorbereitet, um auch noch die letzten Prüfungen, die mir dieses ereignisreiche Semester beschert, zu bestehen... ich mache einfach weiter, immer weiter, immer und immer weiter.

Es ist dabei nicht grad behilflich, dass ich in meinem tropisch warmen Zimmer nicht mal mehr lüften kann, weil es bei dem mittleren Schneesturm da draußen sofort zentimeterhoch auf mein Bett schneien würde. Zudem hält die Pappisolierung an meinem Fenster die extreme Belastung zweistelliger Minustemperaturen nicht aus, so dass es eine interessante Mischung aus Hitze und Kälte gibt, die mir um den Kopf weht. Es ist auch nicht behilflich, dass ich, als ich mich gerade noch einmal zum Lernen aufraffen wollte, von der lauthals lärmenden Putzkolonne gestört wurde, die über Alex' Zimmer hergefallen ist. Aus dem Radio vor meiner Papptür schallte es nur laut "Bad day", wie passend, dabei habe ich doch noch einiges Schönes vor!



Morgen, am Tag nach der Marketingklausur, gibt es ein Christmas Dinner mit allen internationalen Studierenden. Wenn am Freitag morgen auch die Soziologieklausur geschrieben ist (wohl eine der schwersten Prüfungen dieses Semesters), dann geht es für mich direkt weiter zum Hundeschlittenfahren am Mont Saint-Anne. Ja, ihr habt richtig gehört, Hundeschlitten, denn zum Abschluss eines unvergesslichen Semesters wollen wir auch noch einmal etwas Unvergessliches unternehmen. Am Samstag werden neben dem Packen noch Plätzchen gebacken, und dazu gibt es ein Abschiedsessen, damit wir die Zeit hier nie vergessen.
Am Sonntag geht es für Michi und mich in den Bus nach Montréal, wo wir abends beim Thomas noch eine Nacht schlafen und am nächsten Morgen zum Flughafen fahren werden.
Montag abend geht es dann in den "deutschen" Flieger nach London, in dem gefühlte 20 Deutsche und Österreicher mitfliegen werden, die Thomas und mich auf unserem Weg in Kanada begleitet haben. Wer schlafen will, dem sei schon jetzt gesagt: ich werde mir wie auf dem Hinflug das Bühnenprogramm von Mr Bean anschauen und dabei jeden Gag mitnehmen! Abschied genommen wird in London, wo ein großer Teil nach München weiterfliegt; Thomas, Lisa und ich haben den Anschlussflug nach Frankfurt gebucht, so dass wir hoffentlich am 23. Dezember mittags wieder deutschen Boden betreten werden.

Ich kann - so denke ich - nur in Thomas' Sinne sprechen, dass wir uns freuen, euch bald in der Heimat wiederzusehen... es gibt viel zu erzählen!

Bis dahin genieße ich noch die letzten Tage in Kanada und wünsche euch eine frohe Vorweihnachtszeit,

euer Roman

PS: Die Hundeschlittenbilder sind jetzt online!!

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