15 September 2008

Roman dit: Wale, Bloc Party und ein Wiedersehen

Hallo Deutschland,

ich möchte an dieser Stelle mal wieder ein kleines Lebenszeichen da lassen und kann schon mal so viel verraten: für etwa 10 Minuten war heute RoTo wieder vereint, doch dazu später mehr!

Die letzte Woche war wieder reich an neuen Erfahrungen. So geht es in den Kursen so langsam zur Sache, übermorgen muss ich so zum Beispiel schon mein erstes Assignment abgeben.

Im einzigen englischsprachigen Kurs mussten wir am Mittwoch drei Stunden lang einem Dozenten zuhören, der ursprünglich aus Bangladesh kommt. Nicht nur, dass die Präsentation schlecht war, es war einfach sehr schwierig zu verstehen, was uns der gute Mann zu sagen hatte, denn sein Akzent war wirklich die Höhe... und mach das mal drei Stunden mit... auf diesem Niveau!

Für einen anderen Kurs musste ich mich anderthalb Stunden lang in eine Arbeitsgruppe von Erstsemestern setzen und deren Gruppenarbeit analysieren. Das war auch sehr spannend, zumal ich durch mein schweigsames Mitschreiben - glaube ich - bis zum Schluss erfolgreich den Schein erweckt habe, auch ein Québécois zu sein und demnach alles zu verstehen, was da so gebrabbelt wurde... Das war bei der teils genuschelten Jugendsprache durchaus etwas schwieriger, naja. In Marketing wiederum muss ich bald ein Referat über deutsches Bier halten; ich sage mal, da hätte es für mich auch schlimmer kommen können.

So viel zur Universität!

Sonst haben wir in der letzten Woche an einem Abend mal wieder ein Gericht hingezaubert, für das Johann Lafer lobende Worte gefunden hätte, ein perfekt gewürztes Thai-Curry-Chicken.
An einem anderen Abend oder lasst mich überlegen... nein später am Abend war eine große Disconacht mit Livebands in der Uni, die ich mir auch nicht habe entgehen lassen.

Freitag abend dann ging es auf ein Festival in Québec City, bei dem wir für 25 Dollar sieben (!) Bands unter einer Autobahnbrücke live sehen konnten, wobei vor allem der Hauptact Bloc Party unser Interesse geweckt hatte. Was ich vorher allerdings noch nicht wusste ist, dass der Sänger von Bloc Party aussieht wie Clarence Seedorf. Québec City haben sie auf alle Fälle gerockt!

Dieses Wochenende dann haben vier deutsche Freunde und ich uns ein Auto gemietet, um in Tadoussac Wale zu beobachten. Nachdem wir uns eine Woche lang mit Whale Attack-Videos auf Youtube auf den Sonntag vorbereitet hatten, mussten wir einsehen, dass die Viecher doch ganz friedlich sind.

Mit einem Schlauchboot ging es drei Stunden lang mitten auf den Sankt-Lorenz-Strom, bis auf geschätzte 5 bis 10 Meter trauten sich die Wale ans Boot, und wir bekamen jede Menge zu Gesicht... unglaubliche sechs Lagen T-Shirts-Pullis-Jacken-Schals hatte ich mir für die Fahrt angezogen, und keine einzige Lage war zu viel!

Erkältet bin ich trotzdem immer noch - nun schon seit zwei Wochen - und wer mich kennt weiß, dass ich weiterhin mit völligem Unverständnis darauf reagiere, wie man trotz sinkender Temperaturen weiterhin die Räume überall auf konstant 20 Grad mit ordentlich Gebläse klimatisieren kann, da kann man meiner Meinung nach auch nicht wieder gesund werden. Mit Klimaanlagen habe ich hier meinen Frieden noch nicht geschlossen.

Als wir nach dem dreistündigen Walausflug um 12 Uhr aus dem Zodiac etwas durchnässt wieder an Land gingen, kam uns auch bald schon die HEC-Ausflugsgruppe aus Montréal entgegen, so dass ich endlich mit Lisa und Sebastian mein Wiedersehen in Kanada feiern konnte, Marielle hatte ich ja bereits an den ersten Tagen in Montréal getroffen... und eben mit dir, Thomas! 10 Minuten lang war RoTo wieder vereint, 10 Minuten im leichten Nieselregen von Tadoussac, wo sich sonst nur ein paar Belugawale hin verirren, dann mussten wir uns gezwungenermaßen auch wieder verabschieden, das nächste längere Wiedersehen ist allerdings schon in Planung,
mehr dazu bald hier,

liebe Grüße in Kanada,

Roman

Keine Kommentare:

Unser Weg


Montréal - Kingston - Toronto - Niagara Falls - Algonquin Nationalpark - Ottawa - Montréal

Elchsichtungen