08 November 2008

Roman dit: Höhen und Tiefen

Hallo Deutschland,

ich will gar nicht lange um den heißen Brei herumreden: Ich habe am Freitag zum ersten Mal in meinem Leben Eishockey gespielt! Es war ein Riesenspaß!

Unsere Buddys hatten für uns Austauschstudenten knapp zwei Stunden lang das Eisstadion gemietet, so dass wir uns ordentlich austoben konnten.
Zwei Teams à 12 Mann, dazu ständiges Wechseln, was auch wichtig war, da das Spiel schon sehr schlaucht, erst recht, wenn man die schwere Ausrüstung die ganze Zeit mit sich übers Eis schleppen muss. Das Ankleiden allein hat mit Sicherheit eine halbe Stunde gedauert, und unter Schonern und Helm schwitzt man wie ein Irrer. Mein T-Shirt ist glaube ich heute noch so nass, dass man es auswringen könnte, aber das war es allemal wert. Wie es nach dem Spiel in der Umkleide gerochen hat könnt ihr euch mit Sicherheit vorstellen.

Noch besser, dass unser grünes Team sich mit 7:3 gegen die schwarzen Hemden durchsetzen konnte; Alex traf allein 2 Mal. Ich blieb torlos, wurde dagegen in einen heftigen Zweikampf kurz vor der Bande verwickelt, der am Ende für uns beide in einem spektakulären Sturz auf dem Eis endete und von den weiblichen Zuschauern auf den Rängen mit einem heftigen Johlen quittiert wurde.
Alles in allem eine unvergessliche Erfahrung!



In der Universität läuft es wieder gut an:
In Management mussten wir am Mittwoch eine Präsentation über die Grameen Bank und Mikrokredite in Bangladesh halten, für die uns das Professorenteam sehr gelobt hat. Auch die ersten Ergebnisse sind da: In Marketing habe ich als einziger Ausländer unter mehr als 30 Kanadiern die zweitbeste Klausur geschrieben, trotz Sprachbarriere, was mich auch ein wenig verwundert hat. In Soziologie habe ich meinen Aufsatz zurückbekommen und von 20 Punkten 20 bekommen, was einem A+ gleichkommt, unten drunter stand nur kurz und knapp: "Votre français est exemplaire!"

Obwohl ich natürlich froh bin, solch überraschend gute erste Ergebnisse erreicht zu haben, weiß ich das einzuordnen, schließlich zählt das Meiste gerade einmal ein Drittel von der Gesamtnote, und die richtig großen Hämmer kommen erst zwischen Ende November und Mitte Dezember auf mich zu, wenn ich innerhalb kürzester Zeit fünf/sechs Abgaben und zum krönenden Abschluss noch vier Klausuren zu schreiben habe... Olli Kahn würde sagen: "Immer weitermachen"

Dennoch gibt es im Leben nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen.
In meinem vierten Fach "Gestion des équipes de travail" hat meine Gruppe ziemlich lieblos eine Arbeit eingereicht, ohne Seitenzahlen und Struktur, so dass wir dort ein wenig ernüchtert von der doch etwas schlechteren Note sind. Zudem wird es im Moment in Québec ein wenig ungemütlich: Der Wind peitscht durch die Straßen, der uselige Novemberregen klatscht an die Scheiben, und der Hals kratzt ein wenig. Unter anderem habe ich morgen auch noch ein Ganztagsseminar, auf das ich keine Lust habe... es ist nicht alles rosarot im Leben.

Ich fühle mich trotzdem weiterhin sehr wohl und sende Grüße nach Deutschland und in die ganze Welt,

Roman

PS: Bilder vom Eishockeyspielen findet ihr im Ordner "Fotoalbum - Roman", viel Freude damit!

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