18 November 2008

Thomas dit: Wochenende in Boston

Hallo Deutschland,
am Wochenende stand der wohl letzte große Ausflug an. Donnerstags abends ging es los. Der Tag davor war ganz schön stressig. Ein perfektes Beispiel für die Arbeitsmoral einiger HECler. Ich hatte um 15.30 Montréaler Ortszeit eine Hausarbeit abzugeben, die ich mit einem Quebecer zusammen bearbeiten musste: 5 Seiten für jeden zum Thema: Motivation. Mittwoch nachmittag schicke ich, als Deutscher natürlich überpünktlich, ihm meine Sachen zur Korrektur. Donnerstag um 12 Uhr denke ich: "Rufst du ihn mal an. So langsam sollte er ja mal bei kommen mit seinen Sachen." Er erklärt mir stolz:"Je suis fini avec la premiere page" Die erste Seite sei fertig. Den Rest würde er wohl nicht mehr schaffen, schon garnicht das zusammensetzen der einzelnen Teile. Schließlich lief es darauf hinaus, dass ich 8 und er 2 Seiten geschrieben hat. Ob er es denn wenigstens ausdrucken könne, wollte ich wissen. "BIEN SUR". 2 Stunden später im Psychokurs bleibt der Platz neben mir frei. Mit einer Stunde Verspätung kommt er herein. Sein Drucker hätte keine Patrone mehr: Einatmen, ausatmen, immer schön ruhig bleiben. Das Problem hat sich dann so gelöst, dass ich bis 23 Uhr noch zu tun hatte um das Dokument neu zu designen und seine Rechtschreibfehler zu korrigieren. Ja, den Kurzurlaub hatte man sich danach verdient.
Um Mitternacht ging es dann also los. An der grenze verlief alles problemlos, meine Fingerabdrücke hatten sie ja schon. Am nächsten morgen kommen wir in Boston an und laden unsere Koffer im Hotel (außen pfui, innen hui [besser als anders rum])ab und machen uns direkt auf den weg in die Stadt. Heute wandeln wir in einer kleinen Truppe auf dem Freedom Trail auf den Spuren der Amerikanischen Unabhängigkeit. es handelt sich um eine rote Linie, die durch ganz Boston schlängelt und dabei Orte der Geschichte ansteuert.



Noch schnell ein Bad im Whirlpool des Hotels und dann Basketball am Abend: Boston Celtics gegen Denver Nuggets! Ich lass hier einfach mal die Videos sprechen, weil man die Atmosphäre in dem Stadion nicht beschreiben kann.



Das einzige, was ein wenig nervt ist die Tatsache, dass die Amerikaner da, trotz der hohen Kartenpreise von 80$, nicht hingehen um ein Spiel zu sehen, sondern um sich Bier (9$ das Glas) und Essen (viel Essen) zu kaufen. Daher muss man alle drei Minuten für jemanden aufstehen, der ohne ein Wort der Entschuldigung zu sagen durch die Reihe wälzt. Dennoch war das Spiel ein tolles Erlebnis und sehr beeindruckend. Zurück im Hotel laden mich meine bis dahin unbekannten und sehr netten Zimmergenossen auf ein Gespräch ein. Mit zunehmendem Alkoholkonsum finden sie mein Französisch immer besser, was mir sehr schmeichelt.
Am nächsten Morgen, erst mal das Frühstück. Pancakes, selbst zusammengestellte Omlettes, Donuts, Ahornsirup, frisches Obst,...uns geht es gut. Danach begeben wir uns alle im Bus auf eine sehr informative Stadttour, besuchen die jungs aus Harvard und vom MIT (die auch nur mit Wasser kochen) und sehen eine schöne Stadt Boston, die mehr nach Europa kommt als das amerikanische New York.



Wir besuchen die Ducklings, Statuen einer Entenfamilie, für die Jahre lang täglich eine Hauptstraße in Boston gesperrt wurde, weil Mama Ente von einem Park in den anderen wechselte.



Der Nachmittag ist Shopping, den Outletcentern und der Innenstadt gewidmet, bis es dann zum ebenfalls leckeren Abendessen wieder ins Hotel geht. Sonntag bleibt noch etwas Zeit um das Reichenviertel Bostons zu durchforsten und das Wochenende schön ausklingen zu lassen. Hier hat zum Beispiel mal John Kerry gewohnt und das nicht ohne Grund. Es ist einfach sehr schön.

Auf der Heimfahrt schauen wir "Auberge Espagnole 1 + 2". Schon verrückt. Das ist ein bisschen das, was wir hier so erleben (und tatsächlich wechseln einige der Austauschstudenten ihre Freunde/innen so oft wie Xavier im Film).
Als ich schließlich mit Koffer wieder in Montréal an meiner Wohnung ankomme, ist keiner da (ich hab keine Schlüssel, weil ich einem Freund übers WE mein Zimmer überlassen habe). Das Handy der Mädels ist aus. Nach 2 Stunden Schlaf vor meiner eigenen Wohnungstür kommen die Mädels. Ich falle ins Bett und ein wirklich tolles Wochenende ist vorbei.

bis in einem Monat,
Thomas

PS: Fotos wie immer im Album

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Unser Weg


Montréal - Kingston - Toronto - Niagara Falls - Algonquin Nationalpark - Ottawa - Montréal

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