24 August 2008

Gut in Québec angekommen

Hallo zusammen,

die Reise ist vorbei, aber die Zeit in Kanada noch lange nicht, leider musste ich mich gestern von meinen treuen Begleitern Thomas und Anna trennen, nachdem wir zusammen so manches Unwetter überlebt und so manchen Nationalpark erlaufen hatten.

Mein letzter Tag in Montréal war sehr entspannt. Während Thomas und Anna in der Einführungsveranstaltung Hot Dogs aßen und an Kennenlernspielen teilnahmen, packte ich meine Sachen zusammen und verbrachte den Mittag am alten Hafen in Vieux Montréal, wo ich mich dann anschließend auch mit Alex traf, mit dem ich die nächsten vier Monate in Québec Tür an Tür wohnen werde, wie sich am nächsten Tag herausstellen sollte.

Abends dann überredeten mich die Österreicher in Thomas' WG bei einem guten Wein noch mit auf die HEC-Einführungsparty zu kommen, so dass ich nach einem verpassten Nachtbus und wenig mehr als vier Stunden Schlaf doch etwas müde am Bahnhof eintrudelte. Den Rest wisst ihr, nach 20 Dollar Übergepäckszuschlag hatte ich den Frühbucherrabatt wieder raus.

Perfekt den Zug samstags morgens zu nehmen, so konnten wir den kompletten Bundesligaspieltag live online verfolgen. In Québec angekommen fuhr uns ein netter Taxifahrer zum Unihauptgebäude, nicht ohne uns mit dem Satz: "Connaissez-vous des filles québecoises? Oh là là, elles sont beeeeeelles!" zu verabschieden.

Das Wohnheim ist ein riesiger zehnstöckiger Komplex mit dem Charme von 70er Jahre-Plattenbauten in Berlin-Neukölln, aber immerhin direkt am Unihauptgebäude gelegen, so dass wir die schweren Koffer nicht mehr weit tragen mussten.

Der erste Eindruck von meinem Zimmer, ein großer Schock, es ist klein und die Wände sind weiß und kahl und sehen aus wie Parkhaus, aber nach der ersten Nacht muss ich schon sagen, dass es nicht so schlimm ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Zwar gibt es gerade mal zwei Gemeinschaftstoiletten und zwei Duschen auf dem Flur für 20 Mann, aber immerhin bekomme ich so mal ein wenig das Gefühl, wie es beim Bund aussehen mag, nur dass ich allein auf dem Zimmer bin... und so lange mich das Wohnheim nicht tötet, macht es mich nur noch härter.

Da wir am Wochenende angekommen sind, müssen wir uns in manchen Dingen noch bis Montag gedulden. Immatrikuliert sind wir noch nicht, Internet haben wir noch keins, so dass ich gerade in eine Shopping-Mall geflüchtet bin und auch noch nicht zu sagen vermag, wann das im Wohnheim mit dem Internet klappt... wenn ich also ein paar Tage lang kein Internet haben sollte, dann wisst ihr, woran es liegt.

Was ich noch besorgen muss, sind Töpfe, Pfannen, Oberbett, Bettbezug, Becher, Spüli, Waschmittel und, und, und... im Zimmer jedenfalls war nichts, so dass ich froh war noch meinen Schlafsack und mein Kopfkissen von der Reise mit zu haben, um in der Nacht schlafen zu können.

Was gibt es sonst noch zu berichten: Man kann um die halbe Welt reisen, auf dem Flur ist die erste Frage an dich zumeist doch immer: Na, auch aus Deutschland? Ziemlich nah bei Alex und mir wohnt ein Junge, der in Dortmund studiert, Freunde von mir kennt und zudem in der Freizeitgemeinschaft in Hilden seinen Zivildienst absolviert hat... genau wie ich, da ist mal wieder der Satz angebracht: die Welt ist klein! Ich denke mal, dass Franzosen und Deutsche im Wohnheim mit die größte Gruppe stellen.

Am Abend habe ich noch kurz meinen weiblichen Buddy kennen gelernt, die gefragt hat, ob alles okay sei. Zum Essen bin ich nicht gekommen, ein paar Brote und zwei Cheeseburger bei McDonalds waren gestern alles, dafür werde ich heute mal schauen, inwieweit ich irgendwo was zu essen finde.

A propos Essen, die Lebensmittelpreise sind hier der Wahnsinn, nur als Beispiel:

1 l Bier umgerechnet 3,20€, ne Packung Toast 1,40€, 1,5 l Orangensaft 2,60€, ne Gurke 1,40€

Ich überlege wohl bald mal, ob ich mir statt Wasser Benzin an der Tankstelle zum Trinken kaufe,
billiger wäre es auf jeden Fall (vergleicht man 1l Super mit 1l Evian).

Morgen werde ich hoffentlich mehr wissen, gleich schaue ich mal, was ich auf dem Campus noch so finde, dann wird die Unordnung im Zimmer bekämpft

liebe Grüße,
Roman

PS: Ganz liebe Grüße hier mal an Danny, Christian, Nicolas und mein Patenkind Helena, hab euch lieb und hoffe es geht euch gut!!

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